Bericht im YBusiness über USMB
18. Juni 2019Was macht USMB genau?
17. Januar 2024Risiken minimieren und Gefahren abwenden ist das Daily Business von Sicherheitsexperte Bernhard Blaser. Mit der Gründung seiner Firma USMB geht er 2019 selbst ein Risiko ein – zwar ein kalkulierbares, doch mit einer Pandemie hat niemand gerechnet. Anstatt den
Fluchtweg zu ergreifen, beweist Blaser Durchhaltewillen. Mit Erfolg: USMB steht fest auf beiden Beinen und feiert das dritte Firmenjahr.
Minimales Risiko, maximales Engagement
So viel ist sicher: Bernhard Blaser macht seinen Job mit viel Herzblut. Mit seiner Firma USMB übernimmt er die komplette Sicherheitsorganisation von Anlässen und Projekten im Grossraum Bern. Heisst: Er analysiert Gefahren, erstellt Sicherheitskonzepte und koordiniert zwischen involvierten Stellen. Zudem sorgt er als unabhängiger Einsatzleiter zusammen mit auftragsspezifisch selektierten Sicherheitsfirmen für einen reibungslosen Ablauf vor Ort. Die Themenpalette ist breit: Brandschutz, Fluchtwege, Infrastruktur, Verkehr oder Personenschutz. Seine Karriere in der Sicherheitsbranche verdankt der gelernte Elektromonteur seinem Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen. «Früher habe ich mich in Menschenmassen sehr unwohl gefühlt. Um dies zu überwinden, habe ich angefangen als Türsteher eines Zürcher Clubs zu arbeiten», erzählt Blaser. Er lernt dabei nicht nur mit seiner eigenen Platzangst umzugehen, sondern auch angespannte Situationen zu deeskalieren und wie im Ernstfall zu reagieren ist. Ein erster Schlüsselmoment in seiner Laufbahn als Sicherheitsexperte.
Anpfiff zur Selbstständigkeit
Der gebürtige Zürcher entscheidet sich nach der Lehre zunächst fürs Militär und bildet später angehende Grenadiere in Isone aus. Schon früh übernimmt er den Ordnungsdienst von Fussballspielen und sorgt als Einsatzleiter für die Sicherheit im Stadion während der EURO 08.
11 Jahre lang arbeitet Blaser für den BSC Young Boys. Davon acht Jahre in einer Führungsposition, etwa als Sicherheitsverantwortlicher oder Projektleiter der Heimspiele. In dieser Zeit bildet er sich weiter und erlangt unter anderem den eidg. Fachausweis für Sicherheit und Bewachung sowie für Personen- und Objektschutz. 2019 gründet er schliesslich sein eigenes Unternehmen. Doch der Start in die Selbstständigkeit kommt anders als geplant.
Impftruck, Swiss Skills und Ironman
Wegen einer Knieoperation muss Blaser in der zweiten Hälfte seines ersten Geschäftsjahrs pausieren. Im zweiten Jahr folgt die Pandemie. Viele Aufträge fallen weg. Doch der gut vernetzte 37-Jährige lässt sich nicht unterkriegen – und wird belohnt. Er erhält den Auftrag, für die Sicherheit zweier Impfzentren und des kantonalen Impftrucks zu sorgen. Ebenfalls wird er als Sicherheitsverantwortlicher für die Swiss Skills engagiert. Zu den weiteren Kunden zählen etwa der Ironman Switzerland, der Mondelez Hauptsitz in Zürich, das Gurten Festival oder ein Bundesbetrieb, der nicht genannt werden darf. Der neuste Auftrag: Für den Kanton Bern die Sicherheit einer Flüchtlingsunterkunft gewährleisten – von der Baustellensicherheit über das Sicherheitskonzepts bis zur kontinuierlichen Betreuung. «Eines der wichtigsten und aus humanitärer Sicht sinnvollsten Aufträge, um die ich mich bisher kümmern durfte», erzählt Blaser.
Clevere Strategien und mehr Bauchgefühl
Der Erwachsenenbildner ruft zudem mitten in der Pandemie eine zweite Firma ins Leben: Das Institut für Sicherheitsausbildungen, kurz IFSA. Als Geschäftsleiter und Instruktor schult er Unternehmen, Privatperson, Sicherheitsmitarbeitende oder Firmenkunden, wie das Polizeiinspektorat der Stadt Bern oder Hotelmitarbeitende. Etwa in der Konfliktkommunikation, seinem Spezialgebiet. «Betriebe, die in Spannungsfelder geraten können, lernen Deeskalationstechniken, ohne dabei ihren Eigenschutz zu vergessen», nennt Blaser ein Beispiel. «Allgemein rate ich allen, mehr auf das Bauchgefühl zu hören. Das bedeutet jedoch nicht, impulsiv zu reagieren. Sich ein paar Sekunden zum Nachdenken nehmen, kann in gewissen Situationen entscheidend sein», weiss der Profi.
Sinnvolle Sicherheit
Seine Kundschaft schätze zwei Eigenschaften besonders: Seine Vernetztheit und sein Engagement. «Bei der Arbeit habe ich nicht nur die Sicherheitsbrille an, sondern ein Auge für das Gesamtprojekt. So packe in auch in anderen Bereichen mit an. Schliesslich muss jedes Details, wie bei einem Zahnrad funktionieren.» Zudem seien seine Auftraggeberinnen und Auftraggeber meist darüber erleichtert, das Thema Sicherheit an eine Fachperson zu delegieren. «Vielen fällt eine grosse Last von den Schultern.» Und wie geht Blaser selbst mit dem Druck um? «Das lernt man mit der Zeit. Die Erfahrung zeigt mir, dass mit einem sinnvollen Mass an Sicherheit alles gut kommt.»